Kaffeevollautomat: Auswahlkriterien, Unterschiede & Tipps

In den letzten Jahren ist der Verkauf von Kaffeevollautomaten deutlich angestiegen. Aus gutem Grund; denn die Alleskönner garantieren ein besonders vollmundiges Aroma. Darüber hinaus lassen sich meist unterschiedliche Zubereitungsarten einstellen. Und schließlich rechnet sich der höhere Anschaffungspreis bereits nach recht kurzer Zeit, weil ganze Bohnen deutlich günstiger zu haben sind als gemahlener Kaffee oder Pads und Kapseln.

Beim Kauf solltest du dir im Voraus Gedanken darüber machen, was du von deinem Kaffeevollautomaten erwartest. Die einzelnen Geräte unterscheiden sich deutlich voneinander, und zwar hinsichtlich des Mahlwerks, der Füllmenge, der Ausstattung sowie der Einstellungsmöglichkeiten. Je besser oder umfangreicher sich diese Elemente präsentieren, desto höher ist der Preis.

Bevor du dich für einen Kaffeevollautomaten entscheidest, solltest du dir die Frage beantworten, ob du wirklich bereit bist, ihn regelmäßig – das bedeutet bei vielen Teilen fast täglich oder sogar nach jedem Gebrauch – gründlich zu reinigen. Wenn du das nicht ehrlich bejahen kannst, ist eine herkömmliche Kaffeemaschine besser für dich geeignet. Anderenfalls riskierst du vorzeitigen Verschleiß des Geräts und sogar gesundheitliche Beeinträchtigungen.

Das Mahlwerk des Kaffeevollautomaten – entscheidend für den späteren Geschmack

Du findest bei den Kaffeevollautomaten vier Arten von Mahlwerken: Schlag-, Scheiben-, Kegel- und Weizenmahlwerk. Ihre Wirkungsweisen sind ebenso unterschiedlich wie die Preise.

Beim kostengünstigen Schlagmahlwerk zerkleinern Schlagmesser mit schneller Drehbewegung die Bohnen. Dadurch kommt es zu einer starken Hitzeentwicklung, so dass sich die darin enthaltenen Öle in Bitterstoffe umwandeln, was den Kaffeegenuss beeinträchtigt. Darüber hinaus findest du häufig unterschiedlich feines Pulver. Und schließlich kannst du den Mahlgrad nicht anpassen, womit sich bei anderen Mahlwerken der spätere Geschmack verändern lässt.

Das Scheibenmahlwerk findest du im größten Teil der Kaffeevollautomaten. Hierbei drehen sich zwei gezahnte Scheiben in entgegengesetzter Richtung, und zwar mit 1.500 Umdrehungen pro Minute. Der Mahlgrad lässt sich sehr gut regulieren. Allerdings kann es durch die schnelle Rotation zu großer Hitzeentwicklung kommen. Alternativ bauen einzelne Hersteller größere Mahlwerke ein, die sie mit reduzierter Geschwindigkeit drehen lassen.

Das Kegelmahlwerk gilt als besonders langlebig und bietet zudem weitere Vorteile. Es zerkleinert die Kaffeebohnen zwischen einem fein gezahnten Kegel und einem ebensolchen Trichter. Das führt zu sehr gleichmäßiger Körnung, die sich überdies leicht variieren lässt. Die geringe Geschwindigkeit von nur 400 Umdrehungen pro Minute schont das Mahlwerk. Du solltest aber auf einen leistungsstarken Motor achten, da ein schwacher doch zu hohen Drehzahlen und damit starker Hitzebildung führt.

Das Weizenmahlwerk präsentiert sich sehr kräftig und hochwertig. Du findest es fast ausschließlich in Kaffeevollautomaten für den gewerblichen Gebrauch. Der Grund: Die langsame Rotation der beiden Walzen entwickelt kaum Wärme; dadurch lässt sich die Maschine sehr oft und in kurzen Abständen benutzen.

Das Material des Mahlwerks – entscheidend für die Langlebigkeit

Für das Mahlwerk gibt es zwei unterschiedliche Materialien: Stahl und Keramik. Gehärteter Stahl bietet die Vorteile, dass er kaum korrosionsanfällig ist und nicht leicht bricht. Allerdings neigt er zum Verschleißen. Keramik dagegen kann zwar brechen, punktet aber mit extremer Härte, die ein besonders gutes Mahlergebnis bewirkt. Da Keramik keine Hitze aufnimmt, bleibt das ursprüngliche Kaffeearoma erhalten.

Optimale Füllmenge – unnötige Reste vermeiden

Gewiss, die Frage nach dem Fassungsvermögen von Wasser- und Kaffeebehälter gilt zwar nicht unbedingt als Qualitätsmerkmal. Du solltest aber dennoch darauf achten, dass du sie keineswegs zu groß wählst. Wenn du nur gelegentlich Kaffee zubereitest, riskiertest du, dass Wasser durch langes Abstehen keimanfällig wird und die Bohnen ihr Aroma verlieren.

Viele Hersteller vertreiben zusätzliche Behälter, die du einfach auf den vorhandenen Wassertank oder den Bohnenbehälter aufsetzt. Das bietet dir den Vorteil, dass du eine eher kleine Maschine bei Bedarf erweitern kannst.

Zusätzliche Funktionen von Kaffeevollautomaten – mehr Komfort

Einige Modelle bieten Zusatzfunktionen, die dir großen Komfort bieten. Allerdings steigt mit jeder der Preis und der Kaffeevollautomat wird anfälliger für technische Störungen.

Die Abschaltautomatik greift, wenn du das Gerät für eine bestimmte Zeit nicht bedient hast. Meist sind es 30 Minuten, aber vielfach lässt sich die Spanne auch individuell einstellen. Diese Automatik sorgt für einen geringeren Stromverbrauch und schont das Gerät. Wenn du jedoch nach jedem Gebrauch den Automaten selbst ausschaltest, kannst du getrost darauf verzichten.

Die Aromakontrolle sorgt für die genau richtige Menge an Kaffeepulver, je nachdem, welche Art von Kaffee du zubereiten möchtest. Auch das heiße Wasser wird entsprechend dosiert.

Das Entkalkungsprogramm zeigt dir an, wenn sich in der Maschine Kalk angesammelt hat. Er könnte schwere Schäden verursachen. Sobald du die betreffende Anzeige siehst, drückst du den entsprechenden Knopf, der Rest läuft automatisch.

Du möchtest gerne ab und zu Tee trinken? Dann ist die Heißwasserfunktion sinnvoll. Du kannst schnell heißes Wasser entnehmen.

Die Reinigungsfunktion ist besonders interessant, wenn dein Automat keine entnehmbare Brühgruppe besitzt. Auch sonst kannst du die umständliche, aber dringend erforderliche regelmäßige Reinigung mit dieser Funktion sparen. Nach jedem Brühvorgang läuft heißes Wasser durch die Maschine und sorgt für Sauberkeit.

Mit der regulierbaren Kaffeemenge stellst du das Fassungsvermögen deiner Lieblingstasse ein.

Die Tassenvorwärmung besteht aus einer kleinen Fläche, die du per Knopfdruck aktivierst. Vor allem für kleine Tassen kann sie sich als hilfreich erweisen, weil gerade darin das Getränk schnell abkühlt.

Die Vorbrühfunktion garantiert ein besonders vollmundiges Aroma. Der Grund: Zunächst benetzt sehr wenig Wasser mit geringem Druck das Kaffeepulver, das sich dadurch verdichtet. Es bietet dem abschließenden hohen Druck Widerstand; das Wasser läuft langsamer hindurch und nimmt deutlich mehr Aromastoffe auf.

Einzelne Ausstattungsmerkmale der Kaffeevollautomaten – nicht ausschließlich Luxus

Ob du dich für eine besonders aufwendige Ausstattung deines Kaffeevollautomaten entscheidest oder mit weniger Komfort zufrieden bist – das ist eine Frage der Vorliebe und auch des Geldbeutels.

Die meisten neuen Geräte besitzen ein Display mit Touchscreen. Es ermöglicht die Wahl des bevorzugten Getränks mit einem leichten Fingerdruck. Ganz neu ist inzwischen die Bedienung über eine entsprechende Smartphone-App.

Ein Wassertank, der sich leicht entnehmen und wieder einsetzen lässt, ist aus zwei Gründen sinnvoll. Zum einen erleichtert er das befüllen mit Wasser, zum anderen lässt er sich problemlos reinigen.

Der Milchaufschäumer ist, sofern überhaupt vorhanden, außen am Automaten angebracht oder integriert. Bei dieser zweiten Variante solltest du darauf achten, dass du ihn entnehmen kannst. Nur so ist die absolut notwendige gründliche Reinigung leicht möglich. Falls du nur ab und zu Latte macchiato oder Cappuccino trinken möchtest, genügt ein Gerät ganz ohne Milchaufschäumer; du kannst ihn stattdessen extra kaufen.

Mithilfe eines in der Höhe verstellbaren Kaffeeauslaufs kannst du unterschiedliche Getränke in die jeweils geeigneten Tassen und Gläser füllen: Vom Mokkatässchen bis zum hohen Glas für Milchkaffee ist alles möglich.