Schlösser in Deutschland: Überblick, Highlights & Sehenswürdigkeiten

Deutschland ist ein Land der Schlösser und Burgen. Kaum ein anderes Land Europas hat so viele Schloss- und Burganlagen aus den unterschiedlichsten Epochen der Geschichte zu bieten wie die Bundesrepublik. Wie viele es tatsächlich gibt, ist bis heute nicht erfasst. Schätzungen gehen davon aus, dass es rund 25.000 Schlösser und Burgen in Deutschland gibt.Aufgrund der jahrhundertelangen Zersplitterung des heutigen Bundesgebiets in zahlreiche Fürstentümer, Grafschaften, Herzogtümer und Königreiche wurden auf deutschem Boden mehr Schlösser gebaut als in den meisten anderen europäischen Ländern. Obwohl viele davon im Laufe der Geschichte zerstört wurden oder verfielen, wurden im 19. Jahrhundert zahlreiche Anlagen im Zuge des Historismus wieder aufgebaut. So erstrahlen heute Hunderte Burger und Schlösser wieder in ihrem alten historischen Glanz.Vor dem Hintergrund ihrer enormen Anzahl, ist die Auswahl der Top10 der schönsten Schlösser in Deutschland ein nahezu aussichtsloses Unterfangen. Zu groß ist der Kreis der Anwärter für die Liste der schönsten Schlösser. Wir haben trotzdem unser Bestes gegeben, dir die zehn Schloss-Highlights unseres Landes vorzustellen.

Schloss Neuschwanstein

Es ist der unbestrittene Star unter den Schlössern Deutschlands: Schloss Neuschwanstein. Das in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts vom bayerischen König Ludwig II. als privater Rückzugsort erbaute Schloss ist weit über die Grenzen Bayerns hinaus bekannt. Jedes Jahr kommen rund 1,5 Millionen Besuchsgäste zu dem am Rande der Alpen gelegenen Schloss, um das märchenhafte Gebäude mit eigenen Augen zu sehen. Der Star-Appeal von Schloss Neuschwanstein ist sogar so groß, dass der Disney-Konzern das Gebäude als Inspiration für einige Märchenschlösser in Filmen und Vergnügungsparks nutzte. Dieses märchenhafte Gebäude gehört deshalb nicht nur auf die Bucket List von Schlossliebhabern. Eine Besichtigung von Schloss Neuschwanstein ist übrigens nur im Zuge einer Führung möglich.

Schloss Neuschwanstein

Schloss Neuschwanstein

Schloss Hohenschwangau

Obwohl nur rund 30 Minuten zu Fuß entfernt, steht Schloss Hohenschwangau seit jeher im touristischen Schatten von Schloss Neuschwanstein. Dies jedoch völlig zu Unrecht, denn in Sachen Schönheit und Märchenhaftigkeit steht das in eine wunderschöne Berglandschaft eingebettete Hohenschwangau Schloss Neuschwanstein in so gut wie nichts nach. Auch Schloss Hohenschwangau wurde im 19. Jahrhundert im neugotischen Stil als Sommerresidenz für das Bayerische Königshaus erbaut. Highlight einer Besichtigung des Schlosses ist der große Festsaal, der über die gesamte Breite des Schlosses geht und mit Szenen aus der norwegischen Mythologie bemalt ist.

Schloss Hohenschwangau

Schloss Hohenschwangau

Heidelberger Schloss

Das Heidelberger Schloss ist wahrscheinlich Deutschlands bekannteste und vielleicht auch schönste Schlossruine. Das malerische, direkt über der Heidelberger Altstadt gelegene Schloss ist eine der Hauptsehenswürdigkeiten der bei Touristen so beliebten Stadt. Im Mittelalter residierten über Jahrhunderte die mächtigen Pfalzgrafen im Heidelberger Schloss. Nachdem es Ende des 17. Jahrhunderts zerstört wurde, verfiel das Schloss zusehends. Erst im 19. Jahrhundert wurde es teilweise saniert und einzelne Räume im Originalzustand wiederhergestellt. Heute kannst du durch den Schlossgarten flanieren oder eine Ausstellung über das Mittelalter und das Deutsche Apotheken-Museum im Rahmen einer Führung ansehen. Im Sommer bildet das Schloss die Kulisse für die Heidelberger Schlossfestspiele, die auf einer Freilichtbühne stattfinden.

Heidelberger Schloss

Heidelberger Schloss

Schweriner Schloss

Das mitten im Stadtzentrum der Hauptstadt Mecklenburg-Vorpommers gelegene Schweriner Schloss ist ohne Zweifel eines der schönsten Stadtschlösser Deutschlands. Seine märchenhafte Erscheinung verleiht ihm den Spitznamen „Neuschwanstein des Nordens“. Vor allem die Lage auf einer eigenen Insel machen das Schloss zu etwas ganz Besonderem. Die historischen Wurzeln des Schweriner Stadtschlosses reichen über 1.000 Jahre in die Vergangenheit zurück. Jahrhundertelang war das Schloss Residenz der mecklenburgischen Herzöge und Großherzöge. Das heutige Stadtschloss wurde jedoch erst Mitte des 19. Jahrhunderts im Stil des romantischen Historismus erbaut. Seit der deutschen Wiedervereinigung ist es Sitz des Landtages von Mecklenburg-Vorpommern. Ein kleiner Teil des Schlosses, der als Museum dient, kann besichtigt werden. Mindestens genauso sehenswert ist jedoch auch der wunderschöne barocke Schlossgarten.

Schweriner Schloss

Schweriner Schloss

Schloss Charlottenburg

Kein Besuch Berlins sollte zu Ende gehen, ohne Schloss Charlottenburg gesehen zu haben. Das nach Königin Sophie Charlotte, der Gattin Friedrichs III., benannte Schloss ist die bedeutendste und größte Schlossanlage der Kurfürsten Brandenburgs, der Könige Preußens und der Kaiser des Deutschen Reichs in der Hauptstadt. Schloss Charlottenburg wurde im 17. Jahrhundert erbaut und in den darauffolgenden Jahrhunderten mehrfach erweitert und umgebaut. Nach den Zerstörungen des 2. Weltkriegs erstrahlt das Schloss heute wieder in seiner alten barocken Pracht. Die gesamte Schlossanlage steht der Öffentlichkeit zur Besichtigung offen. Im Inneren des Schlosses können die prachtvollen und originalgetreu eingerichteten Räume besichtigt werden. Ein weiteres Highlight auf dem Schlossgelände ist die Porzellanausstellung in der Königlichen Porzellan-Manufaktur. Und keinesfalls sollte man bei einem Besuch von Schloss Charlottenburg einen Spaziergang durch den malerischen Schlossgarten auslassen.

Schloss Charlottenburg

Schloss Charlottenburg

Hambacher Schloss

Auch das Hambacher Schloss ist einer der symbolträchtigsten Orte der deutschen Geschichte. 1832 fand hier das Hambacher Fest statt, bei dem die Teilnehmer nationale Einheit, Freiheit und Volkssouveränität forderten. Das Fest gilt deshalb als eines der wichtigsten Symbole der deutschen Demokratiebewegung. Das nur unweit von Neustadt an der Weinstraße gelegene Schloss wurde ursprünglich als Burg errichtet, die jedoch im 17. Jahrhundert komplett zerstört wurde. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde das Schloss mit einer neugotischen Fassade wiederaufgebaut. Im Hambacher Schloss finden regelmäßig diverse Ausstellungen und Veranstaltungen statt. Zudem kann das Schloss auch besichtigt werden.

Hambacher Schloss

Hambacher Schloss

Schloss Moritzburg

Das nur wenige Kilometer nördlich von Dresden gelegene Schloss Moritzburg zählt zweifellos zu den fotogensten Schlossbauten Deutschlands. Das märchenhaft von einem Teich umgebene Schloss ist eine in Sachen Romantik kaum zu übertreffende Kulisse. Kein Wunder, dass das Schloss als Kulisse für den Film „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ ausgewählt wurde. Das einstige Jagdhaus aus dem 16. Jahrhundert wurde im 18. Jahrhundert von August dem Starken zu einem barocken Jagd- und Lustschloss umgebaut. Das Schloss und der dazugehörige Schlosspark, der übrigens nie vollendet wurde, können besichtigt werden. Wenn du willst, kannst du sogar im Schloss übernachten.

Schloss Moritzburg

Schloss Moritzburg

Schloss Sanssouci

„Sanssouci“ bedeutet „ohne Sorge“ – und so hat sich König Friedrich II. von Preußen wohl auch die Tage auf seiner Sommerresidenz in Potsdam vorgestellt. Das kleine Schlösschen, das nach eigenen Skizzen Friedrichs II. errichtet wurde, verzaubert durch seine wunderschöne Rokoko-Architektur. Trotz seiner wesentlich geringeren Größe wird Schloss Sanssouci nicht selten als „preußisches Versailles“ bezeichnet. In den Schatten wird das Schloss selbst jedoch von seinem Garten gestellt. Die berühmten Terrassengärten, die zum barocken Lustgarten führen, zählen zu den bedeutendsten Beispielen der historischen Gartenarchitektur. So zählt die gesamte Parkanlage von Schloss Sanssouci dann auch zum UNESCO-Weltkulturerbe. Sowohl das Schloss als auch die Gartenanlage stehen für Besichtigungen offen.

Schloss Sanssouci

Schloss Sanssouci

Schloss Lichtenstein

Das etwas südlich von Reutlingen in Baden-Württemberg gelegene Schloss Lichtenstein ist was seine Lage angeht eine der beeindruckendsten Schlossanlagen Deutschlands. Das Schloss liegt auf einem Felsen direkt über einem Abgrund und ist umgeben von bewaldeter Natur. Eine kleine hölzerne Brücke führt zum Gebäude. Viel mehr Dramatik beim Betreten eines Schlosses geht nicht! Auch das Schloss selbst ist von einzigartiger Schönheit. Mit seinem majestätischen weißen Schlossturm und seinen vielen Zinnen und Türmchen ist Schloss Lichtenstein wahrlich der Inbegriff eines romantischen Schlosses. Das Mitte des 19. Jahrhunderts erbaute Schloss steht heute in Privatbesitz. Inspiriert wurde der Bau übrigens von Wilhelm Hauffs gleichnamigem Roman. Im Inneren des Schlosses kannst du die holzvertäfelten Räume mit bemalten Decken und Ritterrüstungen besichtigen.

Schloss Lichtenstein

Schloss Lichtenstein

Residenzschloss Ludwigsburg

Herzog Eberhard Ludwig von Württemberg hatte keine kleinen Pläne beim Bau eines neuen Schlosses. Nach dem Vorbild des weltberühmten Schloss Versailles bei Paris wollte der Herzog gleich eine ganze „Schloss-Stadt“ erbauen, die auch seinen Namen trägt – Ludwigsburg. So zählt Ludwigsburg mit seinem barocken Marktplatz und seinen Kastanien-gesäumten Alleen zweifellos zu den außergewöhnlichsten Städten Deutschlands. Und auch das Anfang des 18. Jahrhunderts erbaute Residenzschloss Ludwigsburg gehört zu den schönsten barocken Schlossanlagen Deutschlands. Umgeben ist das Residenzschloss auf drei Seiten von einer großen Parkanlage, die mit ihrem Märchengarten ein beliebtes Ausflugsziel darstellt. Im Schloss selbst kannst du mehrere Museen besichtigen, darunter das Modemuseum, in dem historische Bekleidung vom 18. bis zum 20. Jahrhundert ausgestellt ist.

Residenzschloss Ludwigsburg

Residenzschloss Ludwigsburg