Wandern: Ausrüstung, Tourenplanung & Einstieg

Weicher Waldboden, der sanft unter den Schuhen federt, ein Bachlauf, der leise am Wegrand plätschert, und frische Bergluft, die dir um die Nase weht – Wandern ist eine Wohltat für die Seele. Liebst du auch das Gefühl von Freiheit beim Blick in die Weite und den Stolz, wenn der Gipfel schließlich erklommen ist? Egal ob ein ruhiger Waldspaziergang, eine Küstenwanderung oder eine Tour durchs Hochgebirge – Wandern erfreut sich stetiger Beliebtheit bei Jung und Alt. Damit deine Wandertour ein voller Erfolg wird, findest du hier einige Tipps rund um Ausrüstung, Tourenplanung und Co.

Die richtige Ausrüstung beim Wandern

Eine gute Ausrüstung ist das A und O für ein gelungenes Naturerlebnis. Reibt der Rucksack, ist dir kalt oder drückt der Schuh, dann ist die Freude am Wandern schnell dahin. Was du benötigst, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Wohin soll es gehen? Eine Wanderung am Ufer des Bodensees verlangt ein anderes Equipment als eine Trekkingtour durch die lappländische Wildnis. Wie lange möchtest du unterwegs sein? Bei einer Tagestour ist natürlich viel weniger Ausrüstung nötig als bei einer mehrtägigen Wanderung. Wie ist das Klima? Sommer oder Winter?

Trittsicher unterwegs – mit guten Wanderschuhen

Es gibt bei einer Wandertour wohl nichts Schlimmeres als unbequeme Schuhe. Wer sich schon nach den ersten Kilometern eine Blase läuft, wird die herrliche Natur kaum noch genießen können. Darum: Spare nicht am Schuhwerk. Bei einem kleinen Familienausflug durch ebenes Gelände ist ein normaler Sportschuh sicherlich ausreichend, doch bei anspruchsvolleren Touren solltest du auf jeden Fall Wanderschuhe tragen. Dies gilt vor allem für Trekking in den Bergen. Wanderschuhe bieten einen besseren Grip, weshalb du nicht so leicht ins Rutschen kommst. Auch schützen sie deinen Fuß und Knöchel vor Verletzungen. Darüber hinaus sind sie in der Regel wasserdicht und halten deine Füße trocken.

Ein Kompromiss zwischen leichtem Sportschuh und trittsicherem Wanderschuh sind halbhohe Multifunktionsschuhe mit griffigem Profil sowie einer wasserdichten, atmungsaktiven Membran (beispielsweise aus Gore-Tex). Sehr beliebt sind auch Leichtwanderschuhe. Diese reichen über den Knöchel, wiegen aber nur 500 bis 700 g. Sie eignen sich wunderbar für Tageswanderungen ohne viel Gepäck. Bei anspruchsvolleren Bergtouren solltest du auf höhere und robustere Wanderstiefel mit fester Sohle zurückgreifen.

Am besten trägst du einen neuen Schuh vor einer längeren Wanderung zu Hause Probe, damit er für deine Tour schon ein wenig eingelaufen ist. Passend zum Wanderschuh, doch oft unterschätzt: Wandersocken. Diese schützen die Haut vor Blasen und Druckstellen. Wichtig ist dies vor allem, wenn du mit schwerem Gepäck unterwegs bist. Du hast die Wahl zwischen Socken aus synthetischen Fasern und aus Merinowolle. Während erstere schnell trocknen, sorgen letztere für ein sehr angenehmes Fußklima.

Auf alles vorbereitet mit guter Outdoorkleidung

Zip-Off-Hosen, Softshell-Jacken, ja sogar Funktionsunterwäsche – der Markt für Outdoorkleidung ist riesig. Doch brauchst du das alles wirklich? Nun, es kommt darauf an. Kurze Touren sind sicherlich in bequemer Alltagskleidung machbar. Doch hast du etwas Größeres vor, bietet Funktionskleidung zahlreiche Vorteile. Diese nimmt Schweiß weniger stark auf als zum Beispiel Baumwollkleidung. Feuchtigkeit wird nach außen abtransportiert, wo sie verdampft. Hierdurch entsteht ein deutlich angenehmeres Tragegefühl. Auch sind die Materialien leicht und schnell trocknend. Zudem garantieren sie ausreichend Bewegungsfreiheit.

Optimal fürs Wandern ist das Zwiebelprinzip. Dabei wird die Kleidung in drei Schichten unterteilt. Die erste Schicht (Funktionsunterwäsche) dient dazu, die Feuchtigkeit von der Haut wegzuleiten. Warm halten soll uns die zweite Schicht (Hosen sowie Oberbekleidung wie Shirts, Hemden und Fleecejacken), welche isolierend wirkt. Gegen Wind und Wetter schützt uns schließlich die dritte Schicht, die Outdoorjacken umfasst. Wasserdichte Hardshell-Jacken schützen dich vor jeder Wetterbedingung und sind damit für mehrtägige Unternehmungen ideal. Softshell-Jacken sind leichter, besonders atmungsaktiv und eignen sich wunderbar für sportliche Aktivitäten. Sie bewahren vor Kälte und bieten einen hohen Tragekomfort. Unser Tipp: Selbst wenn der Wetterbericht 30 °C vorhersagt, solltest du immer eine dünne Jacke einpacken, die dich vor Regen und Wind schützt.

Alles gut verstaut – mit dem richtigen Rucksack

Damit du Platz für deine Ausrüstung und deinen Proviant hast, ist ein Wanderrucksack unverzichtbar. Achte darauf, dass er optimal zu deiner Rückenlänge passt. Zudem sollte das Tragesystem gepolstert sein und sich individuell anpassen lassen. Nur so kannst du sicher sein, dass er auch voll beladen schmerzfrei sitzt. Sinnvoll ist Meshgewebe am Rücken, das die Luftzirkulation verbessert. Im Schnitt bieten Wanderrucksäcke ein Volumen von 20 bis 30 Litern. Dies ist ausreichend für Tageswanderungen oder mehrtägige Hüttentouren. Hast du dein Zelt und umfangreiche Trekkingausrüstung bei dir, sollte es aber eine Nummer größer sein. Worauf es beim Rucksackkauf noch zu achten gilt: Eine gute Fächeraufteilung ist von Vorteil. Damit dich dein Rucksack nicht im Regen stehen lässt, wähle ein Modell mit integrierter Regenhülle.

Was gehört noch ins Gepäck?

Über schönes Wetter freuen wir uns beim Wandern natürlich ganz besonders. Dabei sollte aber der Sonnenschutz nicht zu kurz kommen. Denke daran: In den Bergen (vor allem im Schnee) und am Meer ist die UV-Strahlung überdurchschnittlich stark. Schütze deine Haut mit Sonnencreme, Sonnenhut und langer Kleidung. Die Sonnenstrahlung ist auch für unsere Augen gefährlich. Darum gehört eine robuste Sonnenbrille ebenfalls zur Standardausrüstung beim Wandern. Je nachdem, in welcher Region du unterwegs bist, können Stechmücken zu einer lästigen Plage werden. Die Mini-Vampire hältst du mit langer, dicht gewebter Kleidung und speziellen Mückensprays auf Abstand. Zu guter Letzt solltest du natürlich den Proviant nicht vergessen. Mit Hunger wandert es sich schlecht. Ganz wichtig: genügend Wasser mitnehmen, vor allem wenn du in Gebieten ohne Berghütten zum Einkehren unterwegs bist.

So planst du deine Wandertour

Eine unvergessliche Wanderung beginnt mit einer guten Tourenplanung. Bei der Wahl der Route geht es zunächst darum, die eigenen Kräfte gut einzuschätzen und eine entsprechende Schwierigkeitsstufe zu wählen. Achte darauf, wie lang die Strecke ist und wie viele Höhenmeter zurückgelegt werden. Wichtig ist ebenso, ob es sich um einen Rundweg handelt, oder du am Ende dieselbe Route wieder zurückgehst. Glücklicherweise bietet das Internet umfangreiche Informationen zu Wanderungen in fast jedem Teil unserer Erde. Wer mag, kauft sich einen Wanderführer, der auch im Rucksack Platz findet. Technikbegeisterte können sich alternativ von einem GPS-Gerät leiten lassen.

Vor dem Packen heißt es: den Wetterbericht checken. Bedenke aber, dass das Wetter vor allem in Höhenlagen schnell umschlagen kann und du für jede Witterung gerüstet sein solltest. Den Rucksack packst du am besten mit System. Nehme nur mit, was du wirklich brauchst, um unnötiges Gewicht zu vermeiden. Da der Schwerpunkt des Rucksacks dicht am Rücken liegen sollte, packst du die schweren Gegenstände ins Hauptfach. Kleinigkeiten wie Sonnenbrille und Taschenmesser passen ins Deckelfach. Deine Trinkflasche ist im Seitenfach gut erreichbar. Achte jedoch darauf, dass das Gewicht gleichmäßig verteilt ist. Fertig gepackt? Dann wünschen wir dir viel Spaß beim Erkunden neuer Wege und eindrucksvolle Stunden in der Natur.